News
Ein Steingarten ist ein Lebensraum für trockenheitsliebende Pflanzen. Ein Kies- oder Steingarten hat jedoch nichts mit einer öden Schotterfläche zu tun. Viele glauben, dass...
...dies ein pflegeleichter Garten sei - weniger Arbeit machen die Schotterflächen allerdings höchstens kurzfristig: Die darunter liegenden Anti-Unkrautvliese oder -folien können auf lange Sicht nicht halten, was sie versprechen. Im Gegenteil, sie behindern auch das Wachtum der gewollten Pflanzen und beeinträchtigen das nützliche Bodenleben. Die Samen im Boden suchen und finden früher oder später doch ihren Weg zum Licht. Dazu kommt, dass sich zwischen den Steinen organisches Material sammelt - ein idealer Nährboden für herbei gewehte Beikrautsamen (Unkraut).
Wer einen pflegeleichten Garten möchte, tut gut daran sich zu informieren wie ein langfristig pflegeleichter Garten aussehen kann. Dies kann ein Steingarten sein - wenn er richtig angelegt und bepflanzt wird. Lebensfeindliche "Steinöden" sind nicht zu verwechseln mit Ruderalflächen (Wikipedia). Dies sind brach liegende Rohböden die Lebensräume für besondere Lebensgemeinschaften von Tieren und Pflanzen schaffen. Wenn man gezielt Pflanzen auswählt, die zum jeweiligen Standort passen und Unkraut verdrängen, entsteht attraktives, lebendiges, blühendes Grün.
Stein und Pflanze harmonisch kombinieren
Für Gärtner sind Kiesgärten in erster Linie eine geeignete Möglichkeit, um sehr sonnige Standorte mit trockenen, sandigen und nährstoffarmen Böden attraktiv zu begrünen. Steine und Pflanzen stehen hier nicht in Konkurrenz, sondern sie ergänzen sich gegenseitig. Das ist der wesentliche Unterschied zu den oft zu beobachtenden Schottergärten. Ein naturnaher Steingarten besteht nicht aus scharfkantigem und grobem Schotter, wie man ihn auch von Eisenbahntrassen kennt. Stattdessen wird ein Kiesgemisch aus Sand und verschieden grossem Rundkies verwendet - manchmal kommt auch Flusskies zur Anwendung. Die Gärtner von Tanner kennen sich mit verschiedenen Gesteinsarten aus, wissen um die örtlichen Gegebenheiten und verfügt über entsprechendes Gerät für den Transport und das Verteilen des Kieses.
Sträucher, Gräser, Stauden
Anschliessend werden die Pflanzen eingesetzt. Dazwischen kann für Kieswege einfach etwas Platz frei bleiben. Die Auswahl an geeigneten Pflanzen ist ungeahnt gross. In vielen Regionen der Erde haben sich Pflanzen an trockene Lebensräume angepasst. Daher lässt sich aus einer grossen Bandbreite eine trockenheitsliebende Pflanzengesellschaft kombinieren: Bäume und Sträucher, Gräser, einjährige sowie mehrjährige Stauden und sogar Zwiebelblumen.
Ein auf diese Weise angelegter Kiesgarten braucht zwar sporadisch eine pflegende Hand, dafür können die Besitzer völlig auf das Giessen verzichten. Rund ums Jahr entstehen immer neue Eindrücke: Gräser wachsen, Bodendecker breiten sich aus, Farben von Blättern und Blüten verändern sich. Der Garten ist im besten Sinne lebendig, denn auch Vögel, Bienen, Schmetterlinge und Co. finden hier einen Lebensraum.